Transfer in der Lehre

Der gesellschaftliche Wandel vor dem Hintergrund globaler ökologischer und sozialer Herausforderungen (z. B. Klimawandel und Ungleichheiten innerhalb und zwischen Gesellschaften) führt zu veränderten Anforderungen und Erwartungen an Methoden und Arbeitsweisen in Wissenschaft und Lehre. Forscher*innen arbeiten zunehmend mit Partnerinstitutionen aus Wissenschaft, Staat, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen, um Probleme umfassend zu analysieren und neue Lösungen zu erarbeiten.

Dies spiegelt sich auch in der universitären Lehre wider. Praxisbezogene Lehrangebote fördern Problemlösungskompetenzen bei den Studierenden und erlauben der Praxis, von der Innovation und dem Wissen der Lehre zu profitieren. So gibt es Angebote zum Service Learning, das fachliches Lernen und gesellschaftliches Engagement verbindet, sowie UNESCO Lehrstühle, die eine praxisbezogene Lehre fördern.

Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sieht transferorientierte Lehre und Forschung als ihr Markenzeichen. Den Transfer in der Lehre fördert die Hochschule unter anderem durch die Kooperation mit außerakademischen Partnern. Das Ziel ist es durch den Transfer einen Mehrwert für alle Beteiligten zu schaffen. Externe Partner profitieren von den Ressourcen zur Lösung von Problemen und von der Generierung von Innovation, während die Lehre von der Interaktion mit gesellschaftlichen Akteuren und der Zusammenführung von Praxis- und Wissenschaftsorientierung profitiert, da diese Problemlösungskompetenzen fördern.

UNESCO-Lehrstühle zeichnen sich durch herausragende Forschung und Lehre in den Arbeitsgebieten der UNESCO aus. Zu den Prinzipien ihrer Arbeit gehören die internationale Vernetzung, insbesondere im Nord-Süd- und Nord-Süd-Süd-Bereich, sowie die Förderung des interkulturellen Dialogs. UNESCO-Lehrstühle tragen zu einer weltweit ausgewogeneren Schaffung, Verbreitung und Anwendung von Wissen bei, um nachhaltige Entwicklung zu fördern. Die UNESCO-Lehrstühle in Deutschland verpflichten sich in besonderem Maße den Zielen der UNESCO und den Zielen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit den SDGs im Kern.

An der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist momentan ein UNESCO-Lehrstuhl angesiedelt, der UNESCO-Lehrstuhl für Mensch-Wasser Systeme (Prof. Dr. Mariele Evers). Dieser wurde von der Universität Bonn gemeinsam mit der UNESCO eingerichtet und ist Teil der 14 UNESCO-Lehrstühle in Deutschland, die zur Umsetzung der Globalen Nachhaltigkeitsagenda beitragen.

Service Learning ist eine Lehr- und Lernform, die fachliches Lernen im gesellschaftlichen Unterricht mit gesellschaftlichem Engagement verbindet. Sie orientiert sich in der Praxiskomponente an realem gesellschaftlichem Bedarf und erlaubt es Studierenden, das Gelernte aus dem Hörsaal in der Praxis anzuwenden und bei Partnern aus dem gemeinnützigen Sektor vertiefend weiter zu lernen. Die Koordinationsstelle Service Learning an der Universität Bonn zielt darauf ab, das zivilgesellschaftliche Engagement von Studierenden und Lehrenden zu fördern, die Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Partnerorganisationen zu unterstützen und die gesellschaftliche Verantwortung der Universität Bonn zu stärken.